Veranstaltungen
Veranstaltungsreihe der Vereinigung 1. Halbjahr 2025 ANgeSCHNITTen Die Manifestation des Bergbaus in kunsthandwerklichen Objekten
Zwei aktuelle Anlässe sollen genutzt werden, um das Thema bergmännische Kunst wieder einmal in den Vordergrund der Vortragsreihe der Vereinigung zu stellen und renommierte Vortragende zu einer Präsentation ins DBM einzuladen. Dabei handelt es sich zum einen um die laufende Ausstellung „Rotes Gold. Das Wunder von Herrengrund“ mit der Präsentation von Herrengrunder Gefäßen und Handsteinen im Bergbau- und Gotikmuseum in Leogang (Österreich) und im Grünengewölbe in Dresden. Zum anderen soll die aktuelle Beschäftigung mit bergmännischem Porzellan vorgestellt werden, die im Rahmen des voraussichtlich Mitte 2025 fertiggestellten Bestandskatalog zur Sammlung bergmännischen Porzellans der Middelschulte-Stiftung im DBM erfolgt ist.
Teilbereich zum Thema Herrengrunder Kunstobjekte (Mai – Juni 2025)
Dr. Marius Winzeler, Direktor des Grünen Gewölbes Dresden:
„Gottes Macht allein auf Erden, ließ mich aus Eisen Kupfer werden“. Idee und Realität kunsthandwerklicher Objekte der Frühen Neuzeit aus dem slowakischen Erzgebirge.
Donnerstag, 22.05.2025 (18 -20 Uhr)
An zahlreichen Sprüchen auf den vergoldeten Kupfergefäße aus der einst niederungarischen Bergstadt Herrengrund, heute Špania Dolina in der Mittelslowakei, ist das Staunen der ansässigen Bergleute über eine scheinbare Verwandlung ihrer eisernen Werkzeuge in Kupfer abzulesen. Dies heute als elektrochemischer Prozess (Zementation) bekannte Phänomen stimulierte den damals wie heute gegeben Wunsch der Menschheit schnell reich zu werden. Er beflügelte Alchimisten zu der Überlegung auch entsprechend Gold zu produzieren (Transmutation). Dies hat sich auch in großer Vielfalt in der Kunst manifestiert: Handsteine, vergoldete Schalen, Tummler und Fassbecher dienten im 16. bis 18. Jahrhundert als Zeichen des Standesbewusstseins der Gewerken von Herrengrund. Der Referent ordnet die kulturhistorischen Belange der damaligen Zeit ein und beschreibt die Bedeutung von Herrengrund in der Kunstgeschichte.
PD Dr. Henrike Haug, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln:
Handsteine und ihre Bedeutung am Schnittpunkt von Kunst und Naturwissenschaft.
Donnerstag, 05.06.2025 (18 – 20 Uhr)
Handsteine nehmen eine besondere Stellung in der Bergbaukultur ein. Besonders qualitätvolle Erzstücke oder -stufen wurden künstlerisch bearbeitet und auf versilberten oder vergoldeten Sockeln befestigt. Dargestellt werden darauf Bergwerkszenen auch unter Einbindung religiöser Symbole. Diese Objekte, hauptsächlich auf Silbererz-Stufen beruhend, wurden seit dem 17. Jahrhundert von wohlhabenden Bürgern oder Fürsten gesammelt und in deren Kunst- und Wunderkammern ausgestellt. Im 18. Jahrhundert erlebte die Handsteinfertigung eine Wiederbelebung, die sich durch die Verwendung auch anderer Erze auszeichnet. So sind Handsteine, basierend auf Kupfererzen, aus Herrengrund um 1730 bekannt. Die Referentin beschreibt die Beziehung zwischen der Kenntnis der Erze und ihrer Einbindung in diese besonderen Kunstobjekte.
Prof. Dr. Tina Asmussen, DBM und Historisches Institut der Ruhr-Universität Bochum:
„Eisen war ich, Kupfer bin ich, Gold werd‘ ich“. Die alchemistische Deutung der Kupfergewinnung durch das Zementationsverfahren.
Donnerstag, 26.06.2025 (18 -20 Uhr)
Spätestens seit dem beginnenden 16. und bis ins 19. Jh. betrieben die niederungarischen Bergstädte die Zementkupferherstellung im großen Stil. Künstlerische bzw. kunsthandwerkliche oder ökonomisch-technische Aspekte standen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine Verbindung von Kunsthandwerk und Kupferindustrie wird jedoch selten thematisiert, gar nicht die Verbindungen zwischen Industrie und Alchemie bzw. Zementation und Transmutation. Hier setzt die Referentin an und erläutert die Verflechtung von wirtschaftlichen Praktiken mit Versprechen und Hoffnungen aber Wundern und Staunen in der damaligen Zeit.
Anmeldung für alle Veranstaltungen erforderlich:
Schriftlich: an die Geschäftsstelle der Vereinigung, Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum
Telefonisch: 0234/5877-164
Per Mail: info@vfkk.de
Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenfrei
Anmeldung
Schriftlich oder Telefonisch:
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
0234/5877-113
info@vfkk.de
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